André Büchi

Schreiben und Schreiben bis die Leinwand angefüllt ist mit Farbe

Man muss sie schon kennen, die Geschichte des sehr zurückhaltenden, fast scheuen, sich nie in den Vordergrund drängenden Künstlers André Büchi, um die Klärung seines Tuns buchstäblich vor Augen zu haben: Eine lange körperliche Leidenszeit, welche die Lebensqualität bis heute enorm beeinträchtigt, offenbart hier ein inneres Rumoren, ein Hadern in Worte gepresst, systematisch geordnet, ausgewrungen, verrührt wie eine Buchstabensuppe, gedreht, viermal, wie seine „Wortwechsel“, in denen Bildtafeln und Wort so oft „verdreht“ werden, dass der Eindruck entsteht, eine Schar schnatternder Weberinnen sässe über einer textilen Teppicharbeit. Diesmal auf Baumwolle, die Wörter mit Faserstift geschrieben, immer und immer wieder die gleichen, so dicht übereinander, dass sich bei den Kreuzpunkten der Farbenverschichtungen, die Büchi je zu Vierergruppen aus dem Farbenkreis wählt, eine Malerei abzeichnet – eine feine, wie das Flimmern eines sonnenschweren Sommertags.

BIRGITTE SCHMID-GUGLER

www.andrebuechi.ch